3D-Druck mit ESD-sicherem Material/ ESD-sicherer 3D-Druck

Immer mehr Kompo­nen­ten in den verschie­dens­ten Branchen werden mit Hilfe des 3D-Drucks herge­stellt und müssen mit ESD-Schut­z­­ma­ß­­nah­­men ausge­stat­tet werden.

ESD ist die Abkür­zung des engli­schen Begriffs „Electro­sta­tic Dischar­ge” und lässt sich als „elektro­sta­ti­sche Entla­dung” überset­zen.

Von elektro­sta­ti­scher Entla­dung ist die Rede, wenn sich elektri­sche Ladun­gen zwischen zwei Objek­ten mit unter­schied­li­chen Kräften ausgleichen.

Dieser Fall tritt häufig ein, wenn sich bestimm­te Materia­li­en berüh­ren, anein­an­der reiben oder getrennt werden.

In der additi­ven Ferti­gung kommt es immer wieder vor, dass sich verschie­de­ne Materia­li­en statisch aufla­den — insbe­son­de­re Kunst­stof­fe mit gerin­ger Leitfähigkeit.

Dabei ist häufig nicht die Höhe der Ladung das Problem, sondern das plötz­li­che Auftre­ten.

Dank spezi­el­ler ESD-Beschich­­tun­­gen können nicht nur sämtli­che Laser­sin­ter Bautei­le, ESD-fähig gemacht werden, sondern auch solche, die mit konven­tio­nel­len Verfah­ren, wie z.B. Spritz­guss oder Fräsen, entstan­den sind.

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Schäden reduzie­ren und vermei­den mit ESD 3D-Druck

Wird beim 3D-Druck kein ESD-siche­­res Materi­al verwen­det, kann es passie­ren, dass elektro­ni­sche Geräte bei einer sponta­nen Entla­dung beschä­digt werden.

Die Folge sind Fehlfunk­tio­nen oder sogar Ausfäl­le.

Insbe­son­de­re in indus­tri­el­len Umgebun­gen, in denen empfind­li­che elektro­ni­sche Bautei­le herge­stellt, verwen­det oder gelagert werden, ist die Präven­ti­on von ESD ein wichti­ges Thema.

„Die Kontrol­le von ESD ist von entschei­den­der Bedeu­tung, um die Quali­tät und Zuver­läs­sig­keit der herge­stell­ten Produk­te zu garantieren.”
Tim FunkTim Micha­el Funk, Geschäfts­füh­ren­der Gesell­schaf­ter FUNK MASCHINENBAU GmbH & Co. KG

Da die additi­ve Ferti­gung in immer mehr Branchen zum Einsatz kommt, nimmt die Notwen­dig­keit, entspre­chen­de Schutz­maß­nah­men zu integrie­ren, weiter zu.

Zusätz­li­che Schutz­me­cha­nis­men einzu­bau­en ist dabei gar nicht so einfach, denn die Kompo­nen­ten werden zuneh­mend kleiner und komplexer.

In Zukunft sollen die steti­ge Entwick­lung von neuen Materia­li­en, Druck­tech­ni­ken und Metho­den zur Nachbe­ar­bei­tung die Zuver­läs­sig­keit additi­ver Bautei­le weiter verbessern.

Die Herstel­lung statisch resis­ten­ter Teile eröff­net im 3D-Druck viele neue Möglich­kei­ten, um komple­xen indus­tri­el­len Anfor­de­run­gen gerecht zu werden und Arbeits­ab­läu­fe zu verbessern.

Komplexe Aufgaben - Innovative Lösungen.
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3D-Druck und Quali­tät: Gefah­ren von ESD

Elektro­sta­ti­sche Entla­dun­gen (ESD) stellen eine ernst­haf­te Bedro­hung in der Ferti­gung dar und können sich auf folgen­de Punkte auswirken:

  • Produkt­qua­li­tät

  • Produk­ti­vi­tät

  • Renta­bi­li­tät

Elektro­ni­sche Bautei­le, wie z.B. Halblei­ter­kom­po­nen­ten sind äußerst empfind­lich gegen­über elektro­sta­ti­schen Entla­dun­gen und können selbst durch kleine Spannun­gen beschä­digt oder zerstört werden.

Durch ESD verur­sach­te Schäden sind nicht immer gleich offen­sicht­lich und machen sich häufig erst in vorzei­ti­gen Ausfäl­len der Endpro­duk­te bemerkbar.

Das Resul­tat sind nicht selten erhöh­te Ausschuss­ra­ten, zeitauf­wän­di­ge Nachar­bei­ten und vermehr­te Garantieansprüche.

ESD kann die Gesamt­kos­ten der Produk­ti­on erhöhen und den Betrieb sowie die Liefer­zei­ten beeinträchtigen.

Werden beispiels­wei­se Speicher- oder Steuer­ein­hei­ten durch ESD beschä­digt, kann es zum Verlust von wichti­gen Produk­ti­ons­da­ten und der generel­len Beein­träch­ti­gung von Sicher­heits­sys­te­men kommen.

Effek­tiv und sicher

Der Einsatz von ESD-siche­­rem Materia­li­en beim 3D-Druck ist eine effek­ti­ve Möglich­keit, um Risiken zu minimie­ren und zugleich hochwer­tig gedruck­te Bautei­le herzustellen.

4 Vortei­le von 3D-Druck mit ESD-siche­­ren Materialien

Bautei­le, bei denen ESD-Schutz besteht, sind leitfä­hig oder elektro­sta­tisch ableitend.

Die elektri­sche Ladung kann über ihre Oberflä­che fließen, ohne sie zu beschä­di­gen.

Insbe­son­de­re in der Elektronik­fer­ti­gung und der Halblei­ter­indus­trie können bereits gerin­ge Ladungs­aus­glei­che große Schäden anrichten.

Diese 4 wesent­li­chen Vortei­le machen die Verwen­dung von ESD-siche­­ren Materia­li­en beim 3D-Druck beson­ders attraktiv:

  • Höhere Lebens­dau­er: Der Schutz vor elektro­sta­ti­schen Entla­dun­gen erhöht die Zuver­läs­sig­keit und Lebens­dau­er elektro­ni­scher Geräte.

  • Zuver­läs­si­ge Produkt­si­cher­heit: Die Sicher­heits­stan­dards können einge­hal­ten und schwer­wie­gen­de Quali­täts­pro­ble­me vermie­den werden.

  • Verbes­ser­te Produk­ti­vi­tät: Das Risiko von Fehlern und Ausschuss sinkt, während die Produk­ti­ons­pro­zes­se effizi­en­ter ablaufen.

  • Hohe Vielsei­tig­keit: Es gibt eine Vielzahl von verschie­de­nen ESD-siche­­ren Materia­li­en für den 3D-Druck, die sich selbst für hochspe­zi­fi­sche Anwen­dun­gen eignen.

Insbe­son­de­re bei der Proto­ty­pen­her­stel­lung und beim Sonder­ma­schi­nen­bau eröff­nen sich so noch mehr Möglich­kei­ten, um den Kunden die bestmög­li­che Lösung zu bieten.

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3D-Druck und ESD bei der Proto­ty­pen­her­stel­lung — Fazit

Dank 3D-Druck können Proto­ty­pen schnell und kosten­güns­tig herge­stellt werden.

Damit die Ergeb­nis­se hochprä­zi­se und auf die Anfor­de­run­gen des jewei­li­gen Projek­tes abgestimmt sind, ist die Wahl des passen­den Materi­als von größter Bedeutung.

ESD-siche­­re Materia­li­en ermög­li­chen es Herstel­lern von Proto­ty­pen, Bautei­le im 3D-Druck zu ferti­gen, die vorher nur mit konven­tio­nel­len Metho­den erzeugt werden konnten.

Viele Branchen haben stren­ge Standards, die dafür sorgen, dass die erfor­der­li­che ESD-Sicher­heit gewähr­leis­tet ist.

Durch die Verwen­dung von ESD-siche­­ren Materia­li­en kann man bereits während der Entwick­lungs­pha­se dafür sorgen, dass die endgül­ti­gen Serien­pro­duk­te den erfor­der­li­chen Standards entsprechen.

Die Möglich­keit, ESD-Proble­­me frühzei­tig zu antizi­pie­ren, führt zu einer verbes­ser­ten Produk­ti­ons­pla­nung und einer höheren Produktqualität.

Insge­samt kann man schluss­fol­gern, dass die Einsatz­mög­lich­kei­ten des 3D-Drucks dank ESD-siche­­rem Materi­als in Indus­trien, die auf entspre­chen­de Bautei­le angewie­sen sind, erheb­lich erwei­tert werden.

3D-Druck neu gedacht - Sondermaschinenbau von FUNK
3D-Druck neu gedacht - Sondermaschinenbau von FUNK

Autor: Tim Funk

Tim Funk
Autor: Tim Funk
Tim Funk ist der geschäfts­füh­ren­de Gesell­schaf­ter von FUNK MASCHINENBAU — einem mittel­stän­di­schen Famili­en­un­ter­neh­men aus Sonnen­bühl im Herzen der Schwä­bi­schen Alb ca. 15 km südlich von Reutlin­gen. Mehr über den Autor